Sinnespflege

Das Kind in seinen ersten Lebensjahren ist an seine Umgebung hingegeben und erlebt die Welt intensiv vor allem durch Sinneseindrücke. Deswegen wird in der Waldorfpädagogik besonderer Wert auf die Qualität der Sinneseindrücke gelegt.
Wir sprechen von den 12 Sinnen: die vier unteren Sinne (Basissinne), die besonders in den ersten 7 Lebensjahren eine wichtige Rolle spielen und gepflegt werden (sollen). Darauf aufbauend werden die vier mittleren Sinne und später die vier oberen Sinne richtig ausgestaltet und entwickelt. Alle 12 Sinne stehen in Verbindung miteinander und können nie einzeln betrachtet werden. Das Selbstbewusstsein des Menschen, das Erleben, "wer man eigentlich ist", beruht auf diesen 12 Sinneserfahrungen.

Stärken der Sinne durch ...

  • Tasten z. B. naturbelassener Spielmaterialien wie Tüchern aus Baumwolle oder Seide, Knete, Wolle, Holz, Tannenzapfen usw. (Tastsinn),
  • Unterstützung der Behaglichkeit, des Wohlbefindens z. B. durch zuversichtliche Lebensstimmung, durch rhythmischen Tagesablauf (Lebenssinn)
  • Förderung des Eigenbewegungssinns durch z. B. Freispielzeit, Eurythmie
  • Klettern, Stelzenlaufen, Springseilspringen usw. Von Seiten des Erwachsenen durch Streben nach innerem Gleichgewicht (Gleichgewichtssinn)
     
  • differenziertes Aufnehmen verschiedenster Düfte und Gerüche (Geruchsinn)
  • Schmecken z. B. unterschiedlicher Frühstücksgerichte (Geschmacksinn)
  • Gestaltung der Räume mit harmonischen Farben (Sehsinn)
  • z. B. Verbreiten seelischer und geistiger Wärme (Wärmesinn)
     
  • Lauschen auf Geschichten, natüliche Klänge und Töne und der Musik von Instrumenten (Gehörsinn)
  • Sorgfalt im Umgang mit Sprache durch Sprüche, Verse, Erzählen von Märchen, gemeinsames Singen (Wortsinn/Sprachsinn)
  • Pflege der Wahrhaftigkeit und Stimmigkeit, Erleben von Sinnzusammenhängen (Gedankensinn)
  • Erleben der liebevollen Bezugsperson/en (Ichsinn)